In der Kindertherapie therapieren wir unter anderen verschiedene Therapiefelder, einige werden im Folgenden kurz erläutert.
Von einer Dyslalie oder Artikulationsstörung spricht man, wenn ein Kind einen oder mehrere Laute/ Buchstaben nicht richtig bildet, auslässt oder durch andere Buchstaben ersetzt.
Als Late Talker werden Kinder beschrieben, die später zu sprechen beginnen. Sie sprechen meist erst im Alter von 18-24 Monaten. Der Wortschatz ist meist gering und überschreitet die 50 Wort-Grenze nicht.
Eine myofunktionelle Störung beschreibt eine Muskelschwäche im Mund- und Gesichtsbereich. Typisch für das Therapiefeld sind eine offene Mundhaltung sowie eine fehlerhafte Zungenruhelage. Daraus resultiert häufig ein falsches Schluckmuster, bei dem die Zunge gegen die Zähne stößt und somit Zahnfehlstellungen verursacht.
Unter einer Sprachentwicklungsbehinderung versteht man eine verminderte Sprachentwicklung, der eine Form von Behinderung zugrunde liegt. Das Erlernen von Sprache ist durch eine körperliche oder geistige Behinderung erschwert. Es können verschiedene Bereiche der Sprache und des Sprechens in verschiedenem Ausmaß betroffen sein, je nach Art und Umfang der Behinderung.
Stottern bezeichnet eine Redeflussstörung, die sich auf unterschiedliche Weise äußern kann. Die Hauptsymptome sind:
Die Symptomatik schwankt bei den meisten Stotterern und ist abhängig von den Kommunikationssituationen. Beim Poltern ist vor allem das Sprechtempo so stark erhöht, dass die Artikulation einzelner Lautfolgen stark undeutlich ist oder auch Silben „verschluckt" werden.
Kinder mit Auffälligkeiten bei der sprachlichen und nonverbalen Kommunikation (bei Blickkontakt und Körpersprache). Die Sprachentwicklung ist eingeschränkt
Bei einer Rhinophonie treten Nasalitätsstörungen auf. Das bedeutet, dass Sprachlaute vermehrt durch die Nase geleitet werden und dadurch ein starker nasaler Klang (,,Näseln") entsteht. Dies tritt häufig in Zusammenhang mit Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten auf.
Kinder mit Down Syndrom erwerben die Lautsprache meist später. Die Sprachentwicklung ist häufig verzögert. Der aktive Wortschatz und das Sprachverständnis können eingeschränkt sein.
Unser Therapiehund wird in vielen Bereichen eingesetzt. In der Kindertherapie um mit Spaß fehlende Laute zu lernen, die Lese- und Lernfähigkeit zu fördern, Kinder beim Sprechen zu unterstützen oder das flüssige Sprechen zu unterstützen. Auch in der Erwachsenentherapie bei Patienten mit Sprach- und Sprechstörungen unterstützt der Therapiehund bei der Sprechfreude und Kommunikation. Durch die Anwesenheit des Therapiehundes wird ein positives und motivierendes Arbeitsklima geschaffen, das die Aufmerksamkeit und Konzentration fördert.
In der Erwachsenentherapie gibt es verschiedene Therapiefelder,
die im Folgenden kurz erläutert werden:
Eine Aphasie beschreibt einen Sprachverlust als erworbene Störung der Sprache nach neurologischen Erkrankungen (beispielsweise Schlaganfall, Schädelhirntrauma, Tumor). Dazu zählen Wortfindungsstörungen, Sprachverständnisstörungen, Aussprachstörungen, Grammatikstörungen sowie Lese- und Schreibstörungen. Die Sprache ist im Alltag leicht bis sehr stark eingeschränkt.
Eine Dysphagie ist eine Schluckstörung, die meist im Erwachsenenalter nach neurologischen Erkrankungen auftritt. Die am Schlucken beteiligte Muskulatur kann beispielsweise durch Lähmungen von Hirnnervenbahnen oder Schädigungen im Gehirn nicht mehr zielgerichtet gesteuert werden. Die Nahrungsaufnahme, insbesondere das Kauen oder der Schluckakt selbst, ist stark erschwert.
Unter einer Dysarthrie (auch Dysarthrophonie) versteht man eine erworbene Sprechstörung nach neurologischen Ereignissen (Schlaganfall, Schädelhirntrauma, Tumor) oder bei Erkrankungen (M. Parkinson, ALS, Multiple Sklerose). Bei diesem Störungsbild sind die Atmung, das Sprechen und die Stimme beeinträchtigt. Da das Gehirn bzw. die Hirnnerven betroffen sind, kann die am Sprechen beteiligte Muskulatur nicht mehr korrekt aktiviert werden und es kommt häufig zu verwaschener, undeutlicher Artikulation bis hin zu gänzlich entstellter Lautbildung.
Eine Dysphonie ist eine Stimmstörung, bei der die Stimme durch dauerhaften Fehlgebrauch oder Überbelastung starke Klangveränderungen aufweist und nicht mehr tragfähig ist. Teils treten Schmerzen beim Sprechen auf oder die Stimme bleibt sprichwörtlich weg. Eine Dysphonie kann auch auf organischen Ursachen basieren. So ist ein gesunder Einsatz der Stimme nach Operationen an der Schilddrüse, der Halswirbelsäule oder direkt am Kehlkopf oft nicht mehr möglich.
Durch eine neurologische Störung können die am Sprechen beteiligten Muskelpartien nicht mehr gezielt kontrolliert werden und es kommt zu einer stark entstellten, schwer verständlichen Sprechweise. Typisch sind Suchbewegungen der Sprechorgane (Lippen, Zunge) beim Sprechen.
Viele Patienten leiden unter Sprechstörungen. Die Stimme ist schwach, heiser, nasal oder monoton. Die Aussprache ist langsam, zu schnell und vermehrt undeutlich. Durch die eingeschränkte Mimik und Gestik wird das Sprechen schwieriger und mühsamer.
Unter einer Fazialisparese oder Fazialislähmung versteht man eine Gesichtslähmung. Dies bedeutet eine Funktionsstörung des Nervus facialis mit Lähmung vor allem der mimischen Gesichtsmuskulatur sowie der anderen von diesem Nerv versorgten Muskeln und Drüsen.
Degenerative Hirnerkrankungen wie Demenz führen neben einer Störung der Merkfähigkeit häufig auch zu einer Störung der Sprache. Dabei können Wortfindungsstörungen, Wiederholungen von Silben und Wörtern, starker Rededrang (Logorrhoe) mit gesteigerten Sprechtempo oder völliges Verstummen (Mutismus) auftreten. Es wird empfohlen die logopädische Therapie so früh wie möglich nach der Diagnose zu beginnen, um einen guten Sprachverlauf zu unterstützen.